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Andere Verhütungsmethoden

Minipille

Spezielle Pille, die nur Gelbkörperhormon (Gestagen) enthält. Ältere Präparate mussten genau zur selben Tageszeit eingenommen werden. Das neue Präparat Cerazette® (Desogestrel) ist wesentlich zuverlässiger, weil es - wie "normale" Pillen - den Eisprung unterdrückt und eine Schwankung der Einnahmezeit von plus/minus zwölf Stunden gestattet.

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Bei allen Verhütungsmethoden, die ausschliesslich mit Gestagenen arbeiten (also auch bei Implanon® und der weiter unten besprochenen Dreimonatsspritze), wird die Monatsblutung häufig unregelmässig und schwächer. Bei gut einem Viertel der Frauen kann sie ganz ausfallen. Als weitere Nebenwirkungen können in je ca. 5% Akne, Brustspannen und Stimmungsschwankungen auftreten (eine bestehende Akne muss sich aber keineswegs verschlimmern).

 

Für wen eignet sich die Minipille Cerazette®?
  • Stillende Mütter: sie ist für den Säugling unbedenklich und hemmt, im Gegensatz zur herkömmlichen Pille, die Milchproduktion nicht.
  • Frauen mit Risikofaktoren für Thrombosen (Blutgerinnsel)
  • Frauen mit Unverträglichkeit von Östrogenen (z.B. Kopfschmerzpatientinnen)
  • Raucherinnen, besonders solche über 35 Jahre
  • Frauen, die sich für das Stäbchen Implanon® interessieren, aber zuerst während zwei bis drei Monaten die Verträglichkeit einer ähnlichen Verhütungsmethode testen möchten.

 

Kondome
(Präservative, "Gummi", "Pariser")

Hülle aus Latex, welche vor dem Geschlechtsverkehr über das erigierte Glied des Partners gestülpt wird. Häufigste Verhütungsmethode bei den allerersten sexuellen Kontakten. Als langfristige und alleinige Verhütungsmethode zuwenig zuverlässig (3 von 100 Frauen werden pro Jahr trotzdem schwanger; die Kondome können platzen oder in der Scheide bleiben). Die Kondome schützen hingegen wirksam gegen Infektionen (einschliesslich HIV) und sollten deshalb in einer neuen Beziehung während drei Monaten angewendet werden, bis ein HIV-Test bei beiden Partnern negativ ausgefallen ist.

 

Drei-Monats-Spritze

Ebenfalls eine Verhütungsmethode mit Gelbkörperhormonen (Gestagenen). Sehr zuverlässig, hat aber zwei Nachteile: man muss für die dreimonatlichen Injektionen zum Arzt gehen, und die Menstruation ist wie bei der Minipille unregelmässig oder fällt ganz aus. Eignet sich z.B. für Patientinnen mit Endometriose, um sich vor Rückfällen der Krankheit zu schützen sowie für Frauen, die sich die regelmässige Einnahme einer Pille nicht zutrauen, aber auch keine Spirale möchten.

 

Unterbindung (Sterilisation)

Definitive, sichere Lösung für Paare in stabiler Lebenssituation. Kann nicht ohne weiteres rückgängig gemacht werden, kommt also nur in Frage, wenn beide Partner sich ihrer Entscheidung absolut sicher sind. Die Unterbindung beim Mann wird von einem Urologen in örtlicher Betäubung durchgeführt (Kosten unter 1000 Franken), jene der Frau erfolgt mit Bauchspiegelung (Laparoskopie), in der Regel in einer kurzen Vollnarkose. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt und kostet im Minimum 2000 Franken. Frauen lassen sich häufig im Alter von 35 bis 42 Jahren unterbinden, in einer Zeit also, in welcher die natürliche Fruchtbarkeit ohnehin abzunehmen beginnt.

 

Achtung: Die erwähnten Präparate sind rezeptpflichtig, weshalb für sie keine Werbung betrieben werden darf. Auf meiner Website zähle ich firmenneutral aktuelle Verhütungsmittel auf, ohne Werbung für ein bestimmtes Produkt zu betreiben.